Dienstag, 8. September 2015

Asylpolitik und Bauvorschriften nicht gegeneinander ausspielen

Asylpolitik und Bauvorschriften nicht gegeneinander ausspielen

DEN: "Brandschutz und Energieverordnungen dürfen nicht verhandelbar sein!"

(PresseBox) (Frankfurt am Main, ) Angesichts von mehr als 800.000 Flüchtlingen, die in diesem Jahr in Deutschland erwartet werden, und den daraus resultierenden Problemen bei deren Unterbringung warnt das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. davor, elementare Bauvorschriften des Brandschutzes oder strategisch wichtige Verordnungen der Energiepolitik zur Disposition zu stellen. "Die Forderung der Bundeskanzlerin nach 'unbürokratischen Lösungen', um Flüchtlinge und Asylsuchende unterzubringen, ist verständlich und prinzipiell auch zu begrüßen, sagt der Vorsitzende des DEN, Dipl.- Ing. Hinderk Hillebrands. "Wenn daraus aber niedrigere Anforderungen beim Brandschutz oder ein Aushebeln der Energieeinsparverordnung EnEV erwachsen, erweisen wir unserer Gesellschaft einen Bärendienst!"

Der Bund mache es sich Hillebrands zufolge zu einfach und delegiere Entscheidungen über Anwendung oder Nicht-Anwendung der Energieeinsparverordnung an Landesbehörden. "Wenn diese Behörden dann 'besondere Umstände' oder 'unbillige Härten' feststellen, könnte das dazu führen, dass wir ein Zwei-Klassen-System bekommen beim Wohnraum. Flüchtlinge wohnen dann in energetisch minderwertigen Gebäuden, deren Betrieb übrigens erheblich höhere Kosten verursacht bei Heizung und Warmwasserbereitstellung."

Hillebrands plädiert viel mehr dafür, für die Aufnahme von Flüchtlingen geeignete Gebäude vorrangig zu sanieren. "Hier brauchen wir keine EnEV light, sondern eine konsequente und schnell handelnde Politik. Planungsverfahren kann man durchaus verkürzen, aber keine Baustandards senken. Unvorstellbar, wenn mangelnder Brandschutz zu Unglücken mit Toten und Verletzten führte!"

Der Ingenieur tritt dafür ein, dass der Bund finanziell klamme Länder und Kommunen unterstützt. "Es darf nicht sein, dass wegen Haushaltsproblemen von Ländern und Gemeinden beim Bau und Umbau von Flüchtlingsunterkünften an den falschen Stellen gespart wird. Dann muss Berlin eben in die Tasche greifen und die nötigen Mittel bereitstellen."

Auch eine Vereinfachung des Vergaberechts sollte nach dem DEN-Vorsitzenden kritisch gesehen werden. "Wenn die sogenannte 'Freihändige Vergabe' bei Bauleistungen allgemein üblich wird, besteht die Gefahr, dass private Investoren sonst nicht mögliche Geschäfte machen - auf Kosten der Sicherheit der Bewohner und schließlich auch auf Kosten der Allgemeinheit, welche die Rechnung irgendwann zu zahlen hat. Brandschutz und Energieverordnungen dürfen nicht verhandelbar sein. Es wäre energie- und klimapolitisch falsch, Asylpolitik und Bauvorschriften gegeneinander auszuspielen!"

Über den Deutsches Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V.

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. ist ein Zusammenschluss von über 700 Ingenieuren, Architekten und Technikern. Alle Mitglieder verbindet das gemeinsame Arbeitsgebiet der Beratungs- und Planungsleistungen zur effizienten Energienutzung und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand, der Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie für Kommunen. Ihre Beratung erbringen sie neutral und unabhängig.

Freitag, 4. September 2015

Brandschutz in Notunterkünften für Flüchtlinge

Immer mehr Gemeinden bekommen im Rahmen ausserplanmässiger Zuweisungen von den Bezirksregierungen  immer mehr Flüchtlinge zugewiesen, die innerhalb von Stunden oder Tagen irgendwie und irgendwo untergebracht werden müssen.

Die einzelnen Städte nutzen dabei die verschiedensten Möglichkeiten, angefangen von Sporthallen, über Zeltstädte oder Containersiedlungen bis hin zu leerstehenden Kasernen, Klinikgebäuden oder Flughafenhallen reichen die Lösungsmöglichkeiten.

Gesucht werden daher Lösungen aller Art, z.B. auch leerstehende Gewerbeimmobilien.

Allerdings ist bei monatlichen Zuweisungen von ca 500 Personen wie z.B. in Duisburg von den Behörden Schnelligkeit / Flexibilität / Kreativität gefragt.

Das Baurecht bzw. der Brandschutz bleiben daher schnell auf der Strecke, die schnelle Unterbringung der Neuankömmlinge hat auch laut Frau Angela Merkel Priorität.

Solange nichts passiert gilt wohl der Grundsatz: Wo kein Kläger da kein Richter ! 

Aber was wäre, wenn z.B. ein vor der Abschiebung stehender verzweifelter Asylant sich selbst und oder seine Einrichtung von innen her ansteckt ?

Oder wenn aufgebrachte Mitmenschen Brandsätze von aussen werfen ?

Wenn dabei z.B. ein Kind an Rauchgasvergiftung sterben würde ?

Dann wären schnell Kläger da.

Das wäre strafrechtlich relevant und irgendjemand muss dafür haften.

Frau Angela Merkel wird es aber sicherlich nicht sein !

Ist es dann vielleicht so wie in Duisburg (Love-Parade), wo jetzt 5 Jahre später die zivil - und strafrechtliche Aufarbeitung der Tragödie  immer noch nicht abgeschlossen ist ?

Selbst ein Feuerwehrmann hat dabei, obwohl er nur zugesehen hatte,  eine posttraumatische Störung erlitten und verlangt fast 100000 EURO Schmerzensgeld.



Presseschau dazu:

"Trotz des gewaltigen Aufwands, den sechs Staatsanwälte und fast hundert Polizisten betrieben haben, wird sich vor Gericht nur die Arbeitsebene von Stadt und Veranstalter verantworten müssen, im Volksmund heißen sie schnell "die kleinen Fische"."


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/love-parade-in-duisburg-staatsanwaltschaft-erklaert-anklage-a-953004.html

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/fluechtlinge-landratsamt-verwirft-turnhalle-als-notunterkunft-1.1301964

http://www.gea.de/region+reutlingen/ueber+die+alb/altes+lager+als+notunterkunft+fuer+fluechtlinge.4363352.htm

https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_923747.de.html

http://www.seemoz.de/lokal_regional/turnhallen-als-notunterkuenfte/

http://www.gstb-thueringen.de/GSTB/resources.nsf/424772cf1a8ce16ec12577f30048b1cf/9d5927e6712fb5e6c1257ea1007e76c1/$FILE/otz_v_14082015_-_immer_mehr_ersuchen_um_asyl.pdf

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/herne-muss-neues-notlager-fuer-150-fluechtlinge-einrichten-id11022658.html

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Nottuln/2074013-Wohnraum-fuer-Fluechtlinge-Notunterkunft-fuer-bis-zu-150-Menschen

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/bayer-kasino-unterkunft-fuer-fluechtlinge-kathstede-schmerzgrenze-ist-erreicht-aid-1.5345653

http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/bonn-zentrum/Weitere-300-Fluechtlinge-koennten-kommen-article1714020.html

http://www.wuppertaler-rundschau.de/lokales/schulzentrum-sued-fluechtlinge-in-den-sporthallen-komplex-aid-1.5359738

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/hilden/fluechtlinge-in-hilden-und-haan-bringen-staedte-ans-limit-aid-1.5362106

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/nettetal/die-stadt-zieht-inzwischen-alle-register-aid-1.5364292

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/ausgaben-fuer-fluechtlinge-steigen-um-vier-millionen-euro-aid-1.5361549

http://www.rundschau-online.de/rhein-erft/landesregierung-prueft-am-kraftwerk-niederaussen-koennte-fluechtlingslager-entstehen,15185500,31694598.html

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/walsumer-zeltstadt-nutzt-das-land-aid-1.5361582